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Der Tagesspiegel v. 10.6.70

“Mit einem erstaunlichen Instinkt und Wirklichkeitsbewußtsein montiert Korn dialektisch plausibel, ohne jede billige Polemik, die Alltagsklischees klug als Mittel benützend, seine Szenenbeispiele: in »Picknick« die Verständnisschwierigkeiten zwischen der Familie eines Angestellten und einem Arbeiterehepaar, in der Betriebsratssitzung der »Sozialpartner« die unsichere Position der Arbeitnehmervertreter, in »Weißer Kreis« die Schutzlosigkeit einer Rentnerin, der man die Wohnung gekündigt hat.  Partner102

In »Gastarbeiter« zeigt Korn in einer dramaturgisch bestechenden, auch die Objektivität des Autors kennzeichnenden Szene, wie sich Angst vor Entlassung und ohnmächtiger Zorn eines Arbeiters unter dem Beifall seiner Kumpel in faschistoide Aggression gegenüber dem Schwächeren, hier einem Italiener, der niedergeschlagen wird, entladen können.

Die Schlußszene »Weihnachten« läßt es bei dem scheiternden Versöhnungsfestessen einer gutbürgerlichen, konservativen Familie mit dem aus dem Kittchen ins Elternhaus zurückgekehrten APO-Studenten, der seine politische Überzeugung nicht preisgibt, auf eine höchst konkrete und theateranschauliche Weise zu einem Streitgespräch über die gesellschaftlichen Zustände kommen, wobei die sachliche Sehweise und sprachliche Sicherheit des Autors bestechen.

Die rühmenswerte Aufführung der Dortmunder, für die Werner Hutterli auf offener Szene die Altäre der bundesdeutschen Wohlstands-Statussymbole ( Auto, Motorrad, Festtafel, Weihnachtsbaum, Fernsehapparat und Lorbeerbäume ) hergerichtet hatte, bescherte den diesjährigen Ruhrfestspielen den bisher stärksten Akzent.” Gerd Vielhaber

 

Rheinische Post v. 1.6.1970

“Korns konkretes »Partner«-Soziogramm ist jedenfalls das derzeit wichtigste und beste deutsche Gegenwartsstück.”

 

Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 9.6.1970

“Faszinierend in fast allen Episoden, wie Korn Zusammenhänge aus der Konkretion heraus schafft. Wie er billige Lösungen vermeidet, die Einzelheit paradigmatisch für einen gesamten Zustand zu machen versteht. Seine Sprache ist einfach, direkt und zutreffend. Sein Blick für eine zusammenhängende Dramaturgie trotz des Episodencharakters bestechend.”

 

Recklinghäuser Zeitung v. 1.6.1970

“Sein Realismus packt und trifft das Publikum sofort. Sein Stück wird Furore machen auf der Theaterszene.”

 

Süddeutsche Zeitung v. 3.6.1970

“Auf eine faszinierend sachliche Weise ist bei dem allem das Allgemeine statt als etwas Absolutes und für alle Verbindliches als Erscheinungsform gesellschaftlicher Abhängigkeit erkennbar. Und das definiert vielleicht andeutungsweise die außerordentliche Dichte, Realitätsnähe und Überzeugungskraft dieser Szenenfolge. Das läßt sich nicht mehr als realitisches oder naturalistisches Theater bezeichnen, das ist in der Tat konkretes Theater, mit all den Implikationen, die das Wort konkret von der gesellschaftlichen Auseinandersetzung wie der neueren Literatur her ins Spiel bringt.”

 

Foto: Helga Kirchberger

 

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